Sino-German Workshop Hydrogen am 14. November 2024 mit über 5.400 Teilnehmenden
Ein Highlight – zumindest aus Sicht der Teilnehmenden - war der Workshop zum Thema „Hydrogen“ mit über 5.400 Teilnehmenden am 14. November 2024. Dabei nahmen an der Veranstaltung führende Expert:innen und Wissenschaftler:innen aus Europa und China teil, um die Potenziale und Herausforderungen der Wasserstofftechnologie in der globalen Energiewende zu diskutieren. Um auch den internationalen online-Teilnehmenden die Teilnahme an den Vorträgen zu ermöglichen, fand die Veranstaltung in englischer Sprache statt.
Der Workshop wurde von Prof. Dr. Wolfgang Schade von der TU Clausthal/Fraunhofer HHI sowie von Prof. Dr. Michael Z. Hou, China-Beauftragter und Initiator der China Woche moderiert. In seiner Eröffnungsrede betonte Prof. Schade, dass Wasserstoff nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der globalen Energiewende sei, sondern auch eine Schlüsseltechnologie für die Langzeit-Energiespeicherung und die kontinuierliche Nutzung erneuerbarer Energien darstellt. Er erläuterte die strategische Bedeutung von grünem Wasserstoff in einem zukünftigen, kohlenstoffarmen Energiesystem und unterstrich die Notwendigkeit innovativer Lösungen.
Im Anschluss begrüßte Prof. Hou die Gäste aus Europa und China herzlich und skizzierte die zentralen Themen der Konferenz. Er hob hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen Europa und China im Bereich Wasserstofftechnologie nicht nur Innovationen fördern, sondern auch den globalen Klimaschutz vorantreiben könne.
Den Auftakt machte Prof. Dr. XIE Heping, Mitglied der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften und Direktor des Forschungsinstituts für Tiefengeowissenschaften und grüne Energien der Universität Shenzhen. In seinem Vortrag „Create a new track for direct hydrogen production from seawater using offshore renewable energy“ stellte er die Durchbrüche seines Teams vor. Er betonte, dass Wasserstoff direkt aus dem Meerwasser, als eine der wichtigsten sauberen Energien des 21. Jahrhunderts, das Potenzial habe, Speicher- und Antriebslösungen zu revolutionieren. Sein Team hat eine Technologie entwickelt, die die direkte Elektrolyse von Meerwasser ohne vorherige Entsalzung ermöglicht. Die Methode sei energieeffizient und frei von Nebenreaktionen, und die Technologie wurde bereits erfolgreich unter realen Bedingungen für mehr als 10 Tage getestet. Er kündigte Pläne an, ein Demonstrationsprojekt in Guangdong zu starten, das Offshore-Windenergie mit Wasserstoffproduktion in einem Wasserstoffproduktionsschiff „Eastern Peace. integriert.
Anschließend stellte Prof. Schade die Anwendung von Femtoselasertechnologie in der Wasserstoffspeicherung vor. Seine Forschung konzentriert sich auf die Verbesserung von Materialien zur sicheren und effizienten Speicherung von Wasserstoff. Durch präzise Steuerung der Materialoberflächen mit ultrakurzen Laserpulsen konnte die Leistung von Speichermedien signifikant gesteigert werden. Die Technologie wurde bereits erfolgreich in einem bayerischen Wasserstoffzugprojekt eingesetzt.
Prof. Dr. XU Charles von der City University of Hong Kong präsentierte innovative Ansätze zur Herstellung von Methanol und Ameisensäure aus grünem Biowasserstoff und Kohlendioxid. Er erläuterte, wie diese chemischen Produkte nicht nur als industrielle Rohstoffe, sondern auch als Energiespeicher und saubere Kraftstoffe dienen können. Die Technologie kombiniert hochmoderne Katalysatoren und hat das Potenzial, die Kosten für die großflächige Einführung von grünem Wasserstoff erheblich zu senken.
Nach einer kurzen Pause stellten zwei Promotionsstudierende aus dem Team von Prof. Hou ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor. So analysiert Frau FANG Yanli im Rahmen ihrer Promotion die Herausforderungen und Möglichkeiten von Salzkavernen als Wasserstoffspeicher in China. Sie hob hervor, dass die einzigartigen geologischen Bedingungen in China besondere Anforderungen an die Sicherheit und Langzeitstabilität dieser Speichertechnologie stellen. Ihre Forschung bietet neue Modelle zur Bewertung der Machbarkeit solcher Projekte. Doktorand WU Lin innovative Ansätze zur biologischen Methanisierung von Wasserstoff aus zahlreichen Industriebeiproduktionen und Kohlendioxid ohne eine hohe Anforderung an Reinheit vor, die in erschöpften Öl- und Gaslagerstätten durchgeführt werden können. Seine Arbeit (abgekürzt als CCCUS: Carbon Captur, Circular Utilization and Sequestration) kombiniert Multifunktionen wie Energieumwandlung aus Abgasen, Speicherung von erneuerbarem Biogas und CO2-Sequestration usw. sowie zeigt vielversprechende Ergebnisse in internationalen Feldtests.
Die Konferenz zog über 5.400 Teilnehmende an, die sowohl online als auch vor Ort dabei waren. Prof. Hou betonte, dass die Wasserstofftechnologie ein globaler Forschungsschwerpunkt sei und großes Potenzial für die Zukunft habe. Die Diskussionen auf der Konferenz boten wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten, Wasserstoff in die globale Energiewende zu integrieren. Dabei appellierte er an die Studierenden „You are the future, you are the hope – go ahead for your better future and a better world”.